projects
• publications • articles on architecture • articles on art • projects
Daniel A.Walser • contact • identity
 
 

Stadtgebirge – Gebirgsagglomeration? Bauliche Interventionen in Graubünden
Ausstellungsbeitrag im Rahmen des «Langen Samstags» an der HTW in Chur zur Baukultur in Graubünden

Eröffnung: Samstag 10. November 2012, 12 bis 24 Uhr
Ort: HTW Chur, Aula, Pulvermühlestrasse 57, Chur

Kurator: Daniel A. Walser
Assistenz: Dominik Sutter
Leitung Studierende Multimedia Production: Jürgen Müller
Projektkoordination: Arno Arpagaus, Cristina Carlino

Das Gesicht der Bündner Landschaft verändert sich derzeit stark. Städte und dicht besiedelte Gebiete wie das Rheintal, Davos oder das Oberengadin wachsen, abgelegene Dörfer und Siedlungen beispielsweise in der Surselva haben gleichzeitig mit Abwanderung zu kämpfen. Parallel dazu wird Wohnen in den Bergen bei gutem Anschluss an die Zentren immer attraktiver. Pendeln ist preislich, aber auch von der Qualität her durchaus attraktiv. Von relativ weit entfernten Orten pendeln Arbeitnehmer und zunehmend auch Schüler zu den Zentren. Unterwegs sein ist sowohl in den Tälern wie auch in den grösseren Zentren zum Alltag geworden. Dörfer funktionieren nicht mehr unabhängig voneinander, sondern als ein Netz. Sie sind heute wie Quartiere in einem grösseren System. Die verschiedenen Funktionen wie Arbeiten, Einkaufen, Wohnen oder Freizeit sind örtlich weiter voneinander entfernt. Pendeln ermöglicht den Bewohnern gewisse Lebensqualitäten, erfordert jedoch bauliche Massnahmen wie eine Ausdehnung des Siedlungsraumes und einen weiteren Ausbau des Verkehrsnetzes. Das urbane Leben, welches diese Pendelbewegungen erst möglich macht, wird stets wichtiger und der Siedungsraum wächst. Die Landschaften und deren innerer Zusammenhang verändern sich dadurch stark.

Entsteht hierbei eine Art Stadt im Gebirge oder gar eine Gebirgsagglomeration, welche wie im Mittelland ringartig die Dörfer umfasst? Der Beitrag der HTW Chur zum «Langen Samstag 2012» geht auf die bauliche Produktion in Graubünden in verschiedenen Massstäben ein. Veranschaulicht werden sowohl der jeweilige Umgang mit der spezifischen Berglandschaft, als auch die individuelle Bezugnahme der Bauten auf ihren Kontext. Ein Augenmerk wird dabei nicht nur auf die Zentren gelegt, sondern auch auf die Architektur und Infrastruktur am Rande der Siedlungslandschaft.

Das Setzen von sinnvollen Rahmenbedingungen für die räumliche Entwicklung gibt Bewohnern und Investoren Sicherheit, setzt Leitplanken und kann Veränderungen in die Wege leiten, die sich nicht alleine in Gang setzen. Koordinierte Lösungen beispielsweise in der Verkehrsplanung, aber auch die rechtzeitige Bereitstellung von neuen Wohn- und Gewerberäumen mit der dazugehörenden Infrastruktur sind zentrale Voraussetzungen, um den Kanton gezielt weiterzuentwickeln und schonend mit unserem begrenzten Kulturland umzugehen. Dabei geht es in erster Linie nicht um das individuelle Interesse des Einzelnen, sondern um das Wahren gemeinschaftlicher Notwendigkeiten und Chancen zugunsten des Lebensraums.

Die bauliche Entwicklung ist nicht abstrakt und wird nicht in fernen Amtsstuben oder von Investoren geplant. Raumentwicklung und Bauen sind dynamische Prozesse, die sowohl auf der Ebene des Bundes, des Kantons und der Gemeinden von den Stimmbürgern abgesegnet werden und somit innerhalb des politischen Prozesses durch jedermann mitgestaltet werden können. Die Verantwortlichkeit zu einem schonenden Umgang mit unseren beschränkten Ressourcen kann nicht an andere oder gar an Fachgremien delegiert werden. Diese geht uns alle an und wir alle können einen Beitrag dazu leisten.

Thematische Kapitel der Ausstellung und der Architekturfilme

- Siedlungsraum als Netzstruktur Über die Verstädterung bis ins hinterste Tal
- Architektur und Kontext Der architektonische Kontext bei jüngeren Architekten
- Inszenierung der Berglandschaft Wie authentisch wird mit dem Ort umgegangen?
- Infrastruktur gestaltet Landschaft Die Energiewende verändert die Landschaft
- Die imaginäre Landschaft Bauliche Zukunftsvisionen für Graubünden

Architekturfilme der Studierenden zum Thema Baukultur Graubünden

Studierende der Studienrichtung Multimedia Production die Architekturfilme:
Maja Bretscher, Bardo Eicher, Vera Gächter, Lukas Gammenthaler, Gilles Germann,
Francesca Giardina, Lars Gotsch, Marc Heer, Oliver Keigel, Grozdana Krsticevic, Flurina Kunfermann, Joel Waldvogel, Helena Wilhelm

Suport Technick, Infrastruktur und Filme: Roberto Liebolt, HTW Chur

12 Uhr Vernissage
Eröffnung der Ausstellung «Baukultur Graubünden»

13.30 / 15 / 16.30 Uhr Wunschdorf
Wir entwerfen gemeinsam ein Wunschdorf
eine grosse Siedlung wird von Kindern verwirklicht. Für Kinder ab 5 Jahren.

14 Uhr Führung: Baukultur Graubünden
Wie reagieren Architekten und Bauingenieure in Graubünden mit ihren Arbeiten auf den bestehenden historischenoder landschaftlichen Kontext?

16 Uhr Führung: Stadtgebirge
Das Gesicht der Bündner Landschaft verändert sich derzeit stark. Wachstum ist angesagt – wie weit in die Täler hinein?

17 Uhr Standpunkt: Siedlungsentwicklung
Präsentation und Gespräch mit Richard Atzmüller, Leiter Amt für Raumentwicklung Graubünden, und Christian Wagner, Professor für Architektur HTW Chur.

18 Uhr Führung: Gebirgsagglomeration
Was ist Agglomeration? Wie weit reicht sie und wie entwickelt sie sich im Kanton?

19 Uhr Standpunkt: Köbi Gantenbein
Architektur, Infrastruktur, Wachstum und die Veränderung der Landschaft im Gespräch mit Köbi Gantenbein, Chefredaktor Hochparterre.

19.30 bis 20.30 Uhr Film: Koolhaas Houselife
Eine Ikone der zeitgenössischen Architektur aus der erfrischenden Sicht derjenigen, die das Gebäude in Ordnung halten. Französisch mit englischen Untertiteln.

21 Uhr Zum Wirken von Rudolf Olgiati
Gespräch über die Bauten und die Gedankenwelt des Architekten Rudolf Olgiati (1910 – 1995) mit Ursula Riederer,Buchautorin und Filmemacherin.

21.30 bis 22.30 Uhr Film: Rudolf Olgiati. Architekt
Das filmische Porträt von Ursula Riederer über den Architekten

Ab 22.30 Uhr
Cocktailbar at library mit DJ TORU

Interview zum «Langen Samstag» an der HTW Chur bei Radio Grischa mit Daniel A. Walser, 10. November 2012


Ein Hochaus als Teil des Wunschdorfes eines Kindes aus Chur. Die Zeiten ändern sich offensichtich und Hochhäuser sind Teil des kindlichen Vorstellungswelt.

Programm «Langer Samstag» an der HTW Chur

Programm «Langer Samstag» Chur 2012

Homepage Verein «Langer Samstag», Chur